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...Therapeutisch nutze ich diese einzigartigen Qualitäten damals in der Entwicklung der „Klang-Cranio“ Behandlung  als auch heute in deren Weiterentwicklung  der
„Einklang-Heileurythmie“ mit Simone Zähringer, Zürich.

 

Für die Konzerte entstanden meine Stücke aus Improvisationen aus denen ich Teile wiederholte und zu festen Abläufen arrangierte. Über die Jahre wuchs so ein großes Repertoire: Instrumentalstücke aber auch immer mehr mit deutschen oder englischen Texten und einige mit gesprochenen Texten. Kleine „humorvolle philosophische Geschichten zum magischen Klang der Hang“ wie die Presse meinteJ. Nach 10 Jahren hatte ich das Gefühl alles mit der Hang „gesagt“ zu haben. Alle neuen Melodien und Texte schienen ähnliche Wiederholungen von schon Vorhandenen Stücken zu sein...

      Ohne Worte!      Eines Nachts spielte ich sehr leise und lange einen immer gleichen Puls auf dem „E“, dem Ding beim A Moll Hang. Dann erst blendete ich das „g“ ein. In diesem Klang hörte ich plötzlich, wie „gerufen“, weit über mir einen Ton. Vorsichtig suchte ich diesen zu singen. So entstand das erste „Bild“ für Lamento: ein erst kraftloses Weinen das immer näher kommt. Es baut sich eine Spannung auf die sich dann in einer Kaskade von Klagelauten entlädt. Ohne Worte- ein Klagen das in Töne gegossen ist. Danach ein letztes noch höheres Aufzuschwingen um noch tiefer fallen zu können.

 

In diesem Fallen vereint sich für mich die ganze Welt zu einem Weinen; Die Wogen schlagen über uns zusammen. Es scheint auch das Ende des Stücks zu sein.

 

Erst dann kommt durch die anderen beiden Hang (Hidjaz und Pygmy) wieder eine Beruhigung. Eine Melodie die das Leiden akzeptiert und wie Balsam die Wunden verschließt. Nun entstehen aus anderen Perspektiven neue Bilder. Die Melodien scheinen wie eine Reflektion des Lamentos zuvor. Und es entstehen neue Einsichten die aus dem Leid erwachsen.

 

Mehrfach scheint das Stück zu enden. Ich liebe die Stille die dadurch immer wieder auftaucht und wie Stimme und Hang verschmelzen, dass sie fast nicht mehr zu unterscheiden sind. Wie ein letztes Ausatmen- und doch taucht wieder eine noch tiefere Woge auf.
Es ist für mich eine Liebeserklärung an das Sterben in all seinen Facetten. Mit Lamento möchte ich uns nicht nur die Ohnmacht, sondern auch immer wieder die Kraft und Schönheit erlebbar machen die dieser Übergang in sich birgt.

 

 

                Innenwelten         Zusammen mit anderen Stücken, die ähnlich wie Lamento, meine inneren Bilder erlebbar machen setzte der Tontechniker Mathias Berghoff 2015 das Solo-Stück in einen Klang der mir beim Hören der CD „Innenwelten“ heute immer noch Gänsehaut macht.
Lamento 2016 Kirche St. Elisabeth, Berlin (Video)
Obwohl die Hand-Pan so neu ist liebe ich die archaischen inneren Bilder die beim Spielen entstehen. So entstand der Wunsch diese gerade neu entstehende Hand-Pan Kultur mit alten archaischen Kulturen zu verbinden.

 

„Tilo Trio“ Ukraine 2018

 

Auf einer Gesangs-Reise in die Ukraine lernte ich den SängerJuri Josyfovych kennen.  Im ersten Konzert als „Tilo Trio“ (Performance-Video) mit Maria Kopychak, Sängerin  von „Kurbasy“ in Lviv, Ukraine berührte mich die Verbindung der alten, archaischen ukrainischen Gesänge mit den weichen Klängen der Hang. Magisch!

 

„Ukrainian Soul“ Deutschland 2019

 

Ich freue mich sehr für weitere Konzerte „die Stimme der Ukraine“ begeistern zu können: Mariana Sadovska ist renommiert für ihre einzigartigen Performances in denen sie traditionelle ukrainische Musik mit modernen Weltmusik-Akzenten neu interpretiert. Die Stimmkünstlerin, Schauspielerin und
 Komponistin ist zweifache Weltmusik-Preisträgerin
(Creole-NRW und RUTH) tourt regelmäßig in USA und Europa und arbeitete mit Kronos Quartett,  Anthony Coleman u.v.a

 

Mariana und Juri kamen nach Deutschland:  In nur zwei Tagen setzen wir alte ukrainische Folklore in völlig neue Räume. So entstand in meiner Schule für Percussion ETAGE ZWEI,  Müllheim in Süd-Baden „Ukrainian Soul“.

 

Die ursprünglich a cappella aufgeführten Lieder haben wir harmonisch uminterpretiert und mit Stücken aus „Innenwelten“ verwoben. Was ukrainisch begann klang plötzlich arabisch, dann wieder wie ein italienisches Lamento.
In diesen Klang-Reisen verweben sich meine erfundenen Sprachen und Gesänge mit den verschiedenen Dialekten aus der Ukraine...
Für mich ist Musik eine Kommunikation nicht über, sondern mit Gefühlen. Sie eröffnet in allen Kulturen in allen Zeiten Räume die von jedem Zuhörer mit seinen jeweils aktuellen Gefühls-Bildern gefüllt werden kann.
Ich freue mich auf die weiteren Räume!